Kathrin Siemers
Ich habe an der Keramikschule in Landshut eine breit gefächerte Ausbildung zur Keramikerin durchlaufen, die neben Drehen, Gießkeramik und Baukeramik auch viele verschiedene Dekortechniken beinhaltete.
Ton ist so ein einzigartiger Werkstoff, er ist natürlich und bietet enorm vielfältige Möglichkeiten zur Gestaltung. Das Drehen fasziniert mich dabei immer noch am meisten als uralte Kulturtechnik, die trotzdem ihren festen Platz in der handwerklichen Herstellung von Keramikgeschirr bewahrt hat. Beim Drehen werde ich daran erinnert, wie wichtig es ist, mich sprichwörtlich immer wieder auf die eigene Mitte zu besinnen und meine Aufmerksamkeit ganz auf das zu richten, was ich gerade tue. Bin ich zu hektisch und unkonzentriert, gerät auch das Gefäß auf der Drehscheibe leicht aus seiner Balance. Und mit Geduld und viel Übung entstehen dabei Keramikgefäße von ganz eigenem unverwechselbarem Charakter.
Auch unser naturnah gestalteter Kleingarten mitten in der Stadt ist dabei eine große Inspirationsquelle.
Die Technik des keramischen Leinöldrucks ist für mich das ideale Mittel, beides mit der Herstellung von Keramikgeschirr zu verbinden. Auch da musste ich erstmal lange experimentieren und Erfahrungen sammeln. Nicht jedes Motiv eignet sich für diese Technik, und viele Dekormotive, in die ich anfangs große Hoffnungen gesteckt und viel Arbeit investiert hatte, habe ich letztendlich wieder verworfen, weil mich das Ergebnis nicht komplett überzeugt hat.
Mit der Zeit wachsen Übung und Erfahrung immer weiter. Ich sehe mich immer noch auf einem Weg, und das Ziel ist ein Produkt von einfacher schlichter Schönheit, das lange Freude im Gebrauch macht. Den Weg gehe ich mit Vergnügen.
Kathrin Siemers